Der Facebook-Skandal

Worum geht es beim Facebook-Skandal überhaupt? (Cambridge Analytica)

Facebook wurde im März 2018 oft in den Nachrichten diskutiert. Ein britisches Datenanalyse-Unternehmen, die Cambridge Analytica, soll Daten via Facebook auf unlautere Weise gesammelt haben. Dies im Namen einer «wissenschaftlichen Studie». Vom Datenschutzmissbrauch betroffen waren laut Whistleblower Christopher Wylie bis zu 50 Millionen Facebook-Profile. Die Daten wurden für politische Manipulationen verwendet, wahrscheinlich auch, um Trump zum Wahlsieg zu verhelfen. Die Cambridge Analytica streitet das Ganze aber ab; alle Daten seien gelöscht worden, als bekannt wurde, dass die Datensammlung nicht den Nutzungsbedingungen von Facebook entsprach.

Tatsache ist, dass mit dem Hashtag #deletefacebook auf Twitter rege über die Glaubwürdigkeit von Facebook diskutiert wird. Und zelebriert, wenn wieder jemand seinen Account auf Facebook gelöscht hat. Ironischerweise wurde dieser Aufruf von Brian Acton veröffentlicht – zusammen mit Jan Koum hat er WhatsApp entwickelt. Und wem hat er seine Entwicklung verkauft? Richtig: Facebook!

Was bedeutet der Facebook-Skandal für Werbetreibende?

Über zwei Milliarden Nutzer zählt Facebook und ist damit der meist genutzte Social-Media-Kanal.

#deletefacebook auf Instagram hat bis jetzt weniger als 10’000 Beiträge und #deletefacebook auf Twitter knapp 14’000 Follower (Stand 03.04.2018), was zusammen nicht einmal 0,002 Prozent der Facebook-Nutzer ausmacht. Präzise Daten, wie viele Profile aufgrund des Skandals gelöscht wurden, sind soweit keine erhältlich. Der negative Effekt des Datenschutz-Skandals auf Facebook-Nutzer scheint allerdings sehr begrenzt, wenn man sich #deletefacebook anschaut.

Generell ist die Zahl der Facebook-Nutzer in der Schweiz leicht rückläufig – auch ohne Skandal. Ende 2017 nahm die Zahl aktiver Nutzer in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr auf 3,84 Millionen ab, was einem Rückgang von 2 Prozent entspricht (Quelle: Statista). Als aktiv bezeichnet werden jene Nutzer, die sich mindestens einmal pro Monat eingeloggt haben. Gründe für die leichte Nutzer-Abnahme können das härtere Vorgehen gegen Fake-Profile sowie die Bevorzugung anderer Social-Media-Kanäle – vor allem von unter-25-jährigen – sein.

Stand: April 2018